Oktober 2009

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Armkugeldisaster

Mit dem Rechnen habe ich es ja zur Zeit nicht so. Letzte Woche stand mein Chef da, selbst kurzzeitig aller Rechenkünste verlustig, und meinte: „fummeln Sie mal den Kaufpreis für den Kaufvertrag so, dass der nach Abzug der Grunderwerbsteuer 325.000,00 EUR ergibt“. Häää?  x-3,5 % = 325.000,00. Das war klar, aber weder ich noch irgendeiner der anderen im Büro konnte das ausrechnen. Vorrübergehende ansteckende Rechenschwäche eben. Erst das schlaue Kind konnte Abhilfe schaffen und das gesamte Büro Büro raunte: „Ach ja, klar!“ Allen fehlte der entscheidende Ansatz zur Lösung dieser Aufgabe.

So ähnlich ging es mit mit der Ärmelberechnung der Blätterjacke nach der Anleitung von Tina. Und auch hier fehlt der Ansatz. Es macht nämlich keinen Sinn, eine Armkugel zu stricken, wenn man das (gegengleiche!) Armloch so Pi mal Daumen gestrickt hat und noch zirkeln musste, damit das Muster hinkommt. Da nützt nämlich die schönste Berechnung nichts. In diesem Sinne: Das nächste Mal wird Armloch und Ärmel nach der Formel gestrickt, diesmal gibt es so ein Zwischending zwischen eingesetzten und gerade angesetzten Ärmeln, von oben angestrickt. Menno und BASTA !

„Ich kaufe natürlich bis zum Jahresende keine neue Wolle mehr“, war hier irgendwo in den vergangenen Tage zu lesen. Naja, mit guten Vorsätzen ist das ja so eine Sache. Schließlich habe ich mir ja nichts Bedeutsames vorgenommen, wie z.B. mit dem Rauchen aufzuhören oder so (ich rauche ja sowieso nicht). Nein, ich wollte nur keine Wolle mehr kaufen, vorläufig. Jedoch wurde ich gestern angesichts eines bevorstehenden Geburtstages in den Bastelladen geschleppt. Ja, es ist ja nicht einmal meine Schuld ! Und dann gab es dort Wolle in der Lauflänge, die perfekt zu dem Baby-Cable-Pullover (ravelry-Link) passt und schließlich habe ich die Anleitung für den Pullover schon lange gekauft und ewig nach Wolle Ausschau gehalten, außerdem bekam ich passende Maschenmarkierer geschenkt, mit denen man perfekt die Zöpfe durchnummerieren kann.

Der Pullover gefällt mir außerdem auch immernoch so gut, dass ich ihn unbedingt stricken will.

Na, wenn das keine Gründe sind !

Kurzum – 12 Knäuel „Maremma“ von Gründl zogen bei mir ein.

Maremma von Gründl

Maremma von Gründl -1

Schon lange bin ich auf der Suche  nach einer schönen Schließe für meine Tücher. Im Kopf hatte ich eine  Schließe mit keltischem Muster aus einem edlen Material, vielleicht aus Silber, auf jeden Fall etwas handwerklich hergestelltes, ein Unikat sollte es sein.

Gekauft habe ich nun etwas ganz anderes, oder auch nicht. Im Urlaub besuchten wir die dänische Hornwarenfabrik in Bovlingbjerg. Dort wurde ich fündig, und nachdem ich bereits in einem Wolleladen eine Schließe aus Horn gekauft hatte, erwarb ich dort noch zwei „Ersatzschließen“ und zwei wunderschöne, von beiden Seiten tragbare Hornknöpfe. Die Sachen wurden vor Ort in einer kleinen Manufaktur gefertigt. Horn ist ein tolles Naturmaterial. Früher wurden ja Kämme und Haarspangen, Haarkämme und selbst Küchenutensilien wie Löffel fast nur aus Horn hergestellt. Abgelöst wurde dieser tolle Naturwerkstoff dann vom Erdöl, Plastik eroberte die Welt. Und auch die Kühe haben heutzutage keine Hörner mehr, die Verletzungsgefahr bei der industriellen Tierhaltung ist zu groß, die Hornansätze werden bereits im Kalbalter entfernt.

Ich jedenfalls habe jetzt genau meine gewünschten handwerklich gefertigten Unikate.

Hornwarenfabrik-Schließen-2

Hornwarenfabrik-Karte

Handstulpen-Zitron-XXL

gestrickt aus dem Rest der Urlaubshandstulpen, die ja inzwischen  von der Schwiegermutter getragen werden. Die Wolle ist superweich und angenehm zu verstricken.

gestrickt aus Zitron XXL Handart Farbe vulkan, insgesamt 45 Gramm, Nadel Nr. 2,5, italienischer Anschlag und italienisch abgenäht, Muster für den Handrücken: „knotty gloves“ von ravelry (freies Muster).

Das Buch Nr. 3

Norwegian Handknits – Heirloom designs from Vesterheim Museum von Sue Flanders und Janine Kosel

hält nun schon eher, was es verspricht. Mal abgesehen davon, dass der Inhalt größtenteils aus Kleinteilen besteht, so gut wie keine Pullover und Jacken enthält, sind hier doch traditionelle norwegische Strickstücke zu finden, es gibt ein paar historische Bilder und anfangs eine kleine geschichtliche Einleitung. Ein weiterer Wermutstropfen ist natürlich, dass sich die „Quelle“ des Buches, das Vesterheim Museum, in den USA befindet und eben nicht in Norwegen. Sicherlich hätte man bei entsprechender Recherche direkt in Norwegen ein noch besseres Buch veröffentlichen können.

Norwegian Handknits

Das Buch bekommt von mir 7 von 10 möglichen Punkten.

Elsebeth Lavold - the third viking knits collection

Nicht enttäuscht wurde ich von diesem Buch.

Elsebeth Lavold – The third viking knits collection

Das Titelbild sagt schon viel aus – hier geht es um keltische Zöpfe. Sehr schön. Fast alle Modelle wären nachstrickenswert, die Anleitungen enthalten Charts, was will man mehr ? Das Buch gefällt mir außerordentlich gut und bekommt glatt 10 von 10 möglichen Punkten.

In den letzten Wochen sind 3 neue Bücher bei mir eingezogen, diese habe ich bislang noch nicht vorgestellt. Wer mich kennt und/oder hier schon eine Weile mitliest, weiß um meine Vorlieben für keltische und nordische traditionelle Muster.

Buch Nr. 1  – Swedish Knits von den Autorinnen Paula Hammerskog und Eva Wincent

Swedish Knits

Bei diesem Buch habe ich lange nachgedacht, was ich darüber schreibe, denn es trifft die Erwartungen überhaupt nicht und ist dennoch nicht schlecht. Erwartet habe ich typisch schwedische Strickereien, erhalten habe ich ein ganz normales Anleitungsbuch, welches man ohne Probleme in jeder Sprache hätte veröffentlichen können. Es gibt keinen besonderen Bezug zu irgendeinem Land, es erklärt das Stricken allgemein, Grundtechniken, das Entwerfen eines Schnitts usw. Und wenn man es als solches betrachtet, ist es ein gutes Buch. Leider habe ich schwedische traditionelle Strickstücke erwartet, und da wurde ich enttäuscht.

Und dass es nicht nur mir so ging, bestätigt die Rezension von Jinx.

Jinx hat mal wieder haarscharf das herausgearbeitet, was ich obenstehend auch sagen wollte. Für eine fundierte Rezension lest bitte auf jeden Fall die von Jinx, denn besser kann man das nicht ausdrücken.

Das Buch bekommt von mir nur 3-4 von 10 Punkten, leider.

Flowered Hat

Voila, noch eine Mütze von Ruth Sörensen. Diesmal der Flowerhat in der kurzen Form mit Roll- und Biesenrand, gestrickt aus Kauni und mit Nadeln 2,5.

Lustig war in der Anleitung die Beschreibung des Zusammenstrickens von 3 Maschen: slip two knitwise, k1, pass slipped stitches over at one time, to have the middle stitch in front. Alles klar, nur  habe ich mir die Finger dabei gebrochen. Die Lösung brachte mir das Fair-Isle Buch von Frau Starmore. Da war das Zusammenstricken dreier Maschen mit betonter Mittelmasche erläutert. Man sticht in die zwei abzuhebenden Maschen von links ein, na klar. Aber das muss einem erstmal erklärt werden. Meine Methode war, die dritte gestrickte Masche von hinten durch die zwei anderen Maschen zu ziehen  (zerren, quetschen, fummeln hätte hier eher gepasst). Aber warum einfach, wenn es auch umständlich geht !

2 Paar Handstulpen habe ich gestrickt, wobei ein Paar bereits bei der Schwiegermutter gelandet ist. Gestrickt aus Zitron XXL, knapp 50 Gramm jeweils mit Nadelstärke 2,25.

Als Vorlage dienten die Armstulpen „Celty“ von Anja Nussbaumer, aber eben nur als Vorlage, denn ich habe viele Änderungen vorgenommen und nur das eigentliche Muster direkt verwendet.

Ich habe

  • mit einem italienischen Anschlag begonnen, dann 1 rechts/1 links gestrickt
  • und zwar mit 60 (die blauen) und 62 Maschen (die rotbraunen Stulpen)
  • das Zähl-/Zopfmuster habe ich durch jeweils eine weitere Runde, in der ich die Maschen so so gestrickt habe, wie sie erscheinen, aufgelockert, das Muster umfasst also 20 Runden,
  • in diesem 20 Runden (mit Ausnahme der letzten zwei Runden) habe ich in jeder zweiten Runde die Zunahmen für den Daumen gemacht, der Daumen hat insg. 19 Maschen, wovon 2 später zusammengestrickt werden,
  • das Handteil wurde verlängert, und zwar genau um einem Mustersatz (20 Runden)
  • dann wurde italienisch abgenäht
  • der Daumen wurde um 5 Runden verlängert, dann italienisch abgenäht.

So gefallen mir die Stulpen wirklich sehr gut.

Handstulpen blau

Handstulpen rotbraun

Handstulpen blau und rotbraun

Dänemarkkirche

Schneckenhaus

rotes Schaf

STricken mit Federn

Wellen

Bunker

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