So, nun bin ich nach einem intensiven Workshopwochenende wieder zu Hause. Aber noch nicht ganz hier, denn die Gedanken kreisen um die Strickmaschine. Ich habe an diesem Wochenende so viele Dinge gesehen und gelernt. Allein hier zu Hause hätte ich wahrscheinlich nie so mit der Maschine stricken gelernt.

Ich habe viele nette Leute im richtigen Leben kennengelernt, einige kannte ich schon durch das Bloggen und eine Teilnehmerin kannte ich vorher sogar schon persönlich – „winke“ nach Bonn !

Schön war, dass ich – obwohl ich keine Maschine dabei hatte – hier und da stricken durfte. Schön war auch, dass die Profis den Anfängern und zwar jeder jedem jederzeit alles geduldig erklärt haben. Ich weiß nun, was viele Teile der Ausrüstung der Maschine bedeuten, wozu man sie verwendet und wie man sie benutzt, wie die Maschine auf verschiedene Einstellungen reagiert und worauf man achten muss.  Ich habe Teile kennengelernt, z.B. den Tricofit, den Linker, den Umhängeschlitten, von denen ich vorher nie gehört hatte.

Also vielen lieben Dank an alle ! Und vielen lieben Dank vor allem an Sanne für die tolle Organisation.

Und – ich habe eine Socke gestrickt, jawoll !

Sie ist zwar nicht perfekt, und wurde wieder geribbelt, aber man beachte bitte die Ferse. Und das ist schließlich der komplizierteste Teil der Socke.

Und wer denkt, dass man eine Socke mal eben so schnell auf der Maschine runterratscht, der hat sich geirrt.  Auch an Maschinensocken muss man richtig arbeiten. Und – es macht Spaß und bringt einen gelegentlich zur Verzweiflung.

Ich freue mich schon auf den nächsten Workshop in zwei Jahren.

Übers Wochenende jetzt fahre ich zum von Sanne organisieren  Pfaff-Strickmaschinenworkshop nach Bredbeck. Die Maschine habe ich zwar nicht im Gepäck, denn ich fahre mit der Bahn und habe keine Verpackung und kein Untergestell für die Maschine. Aber ich werde den anderen über die Schultern schauen und versuchen, soviel wie möglich für mich an Tipps, Tricks und Erfahrungen mitzunehmen.

Es geht voran, und da ich jetzt auch ein Nadelspiel in Stärke 4,5 mm habe, werde ich heute noch die Ärmel anschlagen. Der Zwischenstand sieht so aus:

Die Vorderteile:

und hier der aus zwei Knäueln gleichzeitig gestrickte Rücken:

Noch zieht sich das Gestrickt mächtig zusammen, aber da in der Wolle viel Seide enthalten ist, wird es etwas ausleiern, was hier durchaus erwünscht ist.

Schon lange bin ich in Berlin auf der Suche nach einen relativ passablen Wollgeschäft, aka LYS. Da die kleinen Läden meist bereits um 18 Uhr schließen, ich aber erst um 17 Uhr Feierabend habe ist mein Aktionsradius auf dem Heimweg eingeschränkt. Die Chance, in diesem Zeitfenster überhaupt einen Wolleladen zu den Öffnungszeiten zu erreichen, ist nicht sehr groß. Natürlich bleiben noch die großen Kaufhäuser und der Bastelladen, aber an das Angebot eines Wolleladens kommen sie natürlich nicht ran.

Also, lange Rede …. Gestern war ich in Berlin-Tegel, dort ist in der Grußdorfstraße der Laden „Die Masche„. Dort bekam ich alles, was ich wollte und noch mehr. ;o) Kaufen wollte ich eigentlich nur ein Nadelspiel für die Ärmel der York-Jacke und neue Nadelspitzen. Aus dem Laden kam ich mit

  • einem Nadelspiel und Nadelspitzen von KnitPro
  • einem Knäuel Noro Kureyon Sock Yarn in Grüntönen für ein weiteres Travelling-Woman Tuch
  • zwei Knäueln Opal „Antonia aus Tirol“ für die Tigerkatzensocken
  • einem Strickheft Noro World of nature Nr. 22.

Außerdem gab es dort nordische Garne, Kauni, Zauberbälle, Noro, Garne von Lana Grossa, viel viel Sommergarn und eine sehr nette kompetente Inhaberin.

Also, auch wenn ich nach der Arbeit wirklich rennen muss, in diesen Laden werde ich jetzt regelmäßig gehen.

Ich sag‘ mal so: Manche Probleme erledigen sich wirklich von selbst.

Superschlau wollte ich sein, nicht nähen und überall den gleichen Farbverlauf haben. Also habe ich alle Maschen, die vom Vorder-, Rücken- und anderen Vorderteil gemeinsam angeschlagen, ein Stück gestrickt und festgestellt, dass der Farbverlauf der Noro-Wolle viel zu kurz ist, um bei fast 200  Maschen auch nur kleine Streifen zu bilden. Andererseits sind zu viele Knoten in der Wolle, um mit mehreren Knäueln nacheinander zu stricken, ohne den ganzen Wollevorrat gnadenlos zu zerstückeln.

Also zurück zur Anleitung und Teile mit verschiedenem Farbverlauf gestrickt. Die beiden Vorderteile sind bis zum Armausschnitt fertig und werden – je nachdem wie die Farben besser mit dem Rücken zusammen passen – dann als linkes oder rechtes Vorderteil weitergestrickt. Dann habe ich das Rückenteil angeschlagen. Aber auch bei dieser Maschenzahl gefiel mir der Farbverlauf nicht, er wurde einfach zu kurz im Vergleich zu den Vorderteilen. So habe ich das Rückenteil nochmal geteilt und stricke mit zwei Knäueln. Super, denn vor einigen Minuten bin ich auf die Idee gekommen, dass ich auf diesem Wege die Jacke in einem Teil hätte stricken können, mit 4 Knäueln eben. Aber nö, etwas Herausforderung muss ja auch dabei sein, also lernen wir mal den Matratzenstich. Gmpf !!

Zur Entscheidung Reißverschluss oder Knöpfe habe ich übrigens auch schon eine Tendenz, denn ich habe vorsichtshalber das Stricken der Randmaschen in kraus rechts ignoriert und einfach die jeweils erste Maschen abgehoben. Das schreit nach Passe anstricken oder I-Cord mit der Tendenz zu Knöpfen. Finde ich eh schöner, jetzt.

Und noch etwas: Nie im Leben wollte ich Noro-Wolle kaufen. Aber wenn man die Silk-Garden in den Händen hält, so leicht und weich und so intensive Farben, das ist schon toll. Lediglich die Knoten und der Preis stören noch etwas. Zu letzterem habe ich gerade gelesen habe „Wenn man sich erst einmal an den Preis gewöhnt hat, dann geht’s eigentlich.“ Genau !

Und wenn der Kater das Strickzeug frei gibt, geht es gleich weiter, denn das Stricken macht unheimlich viel Spaß, man wartet schon immer auf die nächste tolle Farbe.

Und falls sich nach den letzten Posts jemand fragt, ob ich denn nur noch Kleinteile stricke. NEIN ! Ich habe auf das Wollpaket aus den USA gewartet, deshalb hatte ich ja auch die Preisentwicklung beobachtet.

Und voila !

Das soll „York“ werden, und hier wurde die Jacke letztens gestrickt und gefiel mir so gut, dass ich den wohl teuersten Wollekauf meines Lebens (trotz Umrechnungsersparnis) tätigen musste.

Jetzt bleiben noch die üblichen Entscheidungen:

  • Reißverschluss oder Knöpfe ?
  • In Teilen stricken oder alles auf einmal ?
  • Zwei verschiedene Vorderteile oder nicht ?
  • Zwei verschiedene Ärmel oder nicht ?
  • Evtl. einen anderen Kragen ?

Die Wolle ist toll und leuchtet trotz der dunklen Farben richtig. Ich freue mich !

Kind 1.0 hat vor ein paar Tagen erwähnt, dass er seine gestrickten Socken recht oft anzieht. Richtig so ! Und deshalb gibt es hier Nachschub:

gestrickt aus Regia 6-fach Wolle „Savona Color“ in Größe 40/41, von oben mit italienischem Anschlag begonnen, 12 Maschen pro Nadel, Nadelstärke 3,5, Seitenzopf, ohne Anleitung, Gewicht: 85 Gramm

Heft Nr. 3 der Serie habe ich ja schon und liebe es (obwohl ich noch nichts daraus nachgestrickt habe). Heft Nr. 2 war beim amerikanischen Wollehändler meines Vertrauens im Angebot, also habe ich zugeschlagen. Die Modelle gefallen mir gut. Fr. Lavold trifft voll meinen Geschmack.

Ich bin dann mal blättern.

Die Mütze ist fertig,  nun wird ja auch das Wetter besser ;o)

Sie wurde aus  Regia 2-fädig zusammen mit einem Zauberball „Flussbett“ verstrickt und wiegt insgesamt 69 Gramm.

Die Mütze ist schön warm und weich und passt dem Empfänger gut.

Als Tipp für alle, die die Version mit 140 Maschen stricken sei hier gesagt, dass man auf jeden Fall mehr Abnahmen als 4 pro Reihe einbauen sollte, sonst wird die Mütze zipfelig. Ich habe im letzten Drittel der Abnahmerunden zwischen den betonten Abnahmen jeweils noch eine Abnahme eingebaut, also 8 Maschen pro Runde reduziert.

vermehrt sich bei der Entwicklung des Wollepreises  (hier am Beispiel des Preises eines Knäuels Noro Silk-Garden in meinem Lieblingsonlineshop in den USA) der Wert meines Wollevorrates dramatisch.

Selbstverständlich ist diese Wertentwicklung dem sinkenden Kurswert des Euro geschuldet. Deshalb machen Wollekäufe in den USA derzeit wenig Sinn, jedenfalls ist die Wolle dort derzeit nicht günstiger als hier.

Noch dramatischer entwickelte sich aufgrund des Umrechnungskurses zum Dollar der Goldpreis in Euro in den vergangenen Monaten:

Wer also derzeit genug Wolle und/oder Gold im Vorrat hat, kann sich glücklich schätzen. Theoretisch.

Gleiches gilt angesichts der steigenden Butterpreise wohl auch für den Buttervorrat im Kühlschrank, aber der ist ja irgendwann ranzig. ;o)

« Older entries § Newer entries »