alles bleibt anders – singt die Band "Juli"

und ich komme mir auch gerade irgendwie völlig durchgeschüttelt und desorientiert vor. Gestern musste ich mit meinem Kollegen zum Chef: „Ja, Frau B., Hr. N., wir werden uns von einigen Mitarbeitern trennen.“ Wir, Fr. B. und Hr. N. schauten uns an – er wird doch nicht uns beide meinen, wir sind die ältesten, erfahrensten, am längsten in der Kanzlei arbeitenden Mitarbeiter und ohne uns sähen die Notare meist recht alt aus, aber wir sind auch die teuersten, vielleicht schon zu alt, zu langsam, zu eingefahren.

Das Geschäft geht natürlich zu Zeiten der Bankenkrisen rapide zurück. Die „Heuschrecken“ kaufen keine Immobilien mehr und bekommen keine Kredite, straucheln selbst.

Nein, es ging um zwei jüngere Kolleginnen, deren Entlassung der Chef mit uns absprechen wollte. Eine wollte vielleicht noch studieren, die andere heiraten und eine Familie gründen. Wir haben nochmal Glück gehabt, oder der Schreck sitzt tief. Die beiden gehörten doch auch zur Kanzlei, zu uns. Wir haben doch viel miteinander erlebt, gelacht, aneinander gedacht, voneinander gelernt. Ich bin irgendwie traurig, Klar das Leben geht weiter, ich habe meinen Arbeitsplatz noch, doch nichts ist wie es war, ALLES BLEIBT ANDERS.