gestrickt 2014

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Ein unaussprechlicher aber sehr schöner Pulli. Allerdings wieder von Maison Rililie, der Designerin mit der gruseligen schwer verständlichen Anleitung. Also habe ich nach Anleitung angestrickt, und schnell Anleitung Anleitung sein lassen, jetzt geht es nach meinen eigenen Vorstellungen weiter und wenn ich Lust habe, schaue ich für die Ärmelbündchen mal wieder, was die Designerin da vorschlägt.

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Das Muster heißt broken-seed-stitch und ist bei ravelry gerade auch für Socken sehr populär. Ich mag die Struktur sehr und auch das Zusammenspiel der beiden Farben in den Streifen, die Kontrastfarbe wird abgedämpft, eine schöne Idee.

Selten ich habe ich mit einer Anleitung so gehadert. Ist der nächste Schritt sinnvoll, gibt es andere Möglichkeiten, wird das passen? Ich stricke ja Anleitungen nie so 100%ig nach, mache immer „mein Projekt“ draus, aber hier hat man das Gefühl, aus der Anleitung überhaupt erst eimal eine passende Jacke machen zu müssen. Und es wundert mich echt, dass so viele Leute das Teil klaglos nachgestrickt haben.

Die Anleitung selbst und die Systematik finde ich äußerst gewöhnungsbedürftig, anfangs steht alles irgendwie dreimal da, ausgeschrieben, als Übersichtstabelle und dann noch mal eine Zusammenfassung, wann wo welche und wieviel Zunahmen gemacht werden. Der Sinn erschließt sich mir nicht.

Während anfangs auch noch jede einzele Reihe beschrieben ist, muss man auf einmal dann bestimmte Zunahmen nur noch jede vierte Reihe machen, das erfährt man aber nur, wenn man alle 3 Seiten der vorbeschriebenen Anleitungsvarianten nebeneinander zu liegen hat.

In diesem Zusammenhang wäre es mein Traum, dass man eine Anleitung in einer Größe herunterladen könnte, sowas wie eine interaktive Datei, die letztlich nur die Maschenangaben enthält, die man wirklich braucht. Alles andere ist eh unnötiger Ballast und verwirrt. Vielleicht kommt das mal mit einer ravelry-App, ich würde das begrüßen.

Weiter geht es dann im Bereich der oberen Passe mit Zunahmen und doppelten Zunahmen am Rückteil, nicht aber am Vorderteil, jedenfalls nicht an den Raglanschrägungen sondern nur am Ausschnitt. Und die Ärmel – ja die bleiben irgendwann bei einer Weite auf der Strecke, die niemandem passen kann. Hier habe ich die erste Änderung vorgenommen und die Zunahmen des Rückenteils auch auf die Ärmel übertragen.

Irgendwann kam dann der Punkt, dass man schauen sollte, ob die Raglanschrägung lang genug ist, wenn nicht, sollte man die Passe etwas länger stricken. Aber hey, was ist mit dem Farbwechsel ? Den konnte man nämlich nur machen, wenn man die Passe in der Länge oder Kürze der Anleitung strickt. Bei mir reichte die Schräge nicht und so musste ich die Farbreihenfolge des Bodys an den Ärmeln weiterführen. Jedenfall schweigen 15 Seiten Anleitung zu diesem Thema.

Was ich auch nicht optimal finde, ist das ständige Verweisen auf Internetquellen, Anschlag machen wie hier (dann folgen 3 Zeilen Link); verkürzte Reihen machen wie dort (wieder ein ewig langer Link), I-Cord wie hier (Link). Soll ich bei Stricken vor meinem PC sitzen und ständig irgendetwas von youtube nachstricken ? Was ist, wenn ich unterwegs bin? Oder wenn ich gemütlich auf der Couch sitze, beim Stricktreff bin oder sogar im Zug ? Tippe ich da diese riesigen Links in mein Smartphone ?

Nach der Ärmelabtrennung werden noch Maschen zugenommen, um eine sanfte A-Linie zu erreichen. Allerdings macht die Designerin das mit der Brechstange, alle Zunahmen im gleichen Abstand kurz hintereinander und dann nichts mehr. Ich habe diese Zunahmen gedehnt, die Abstände immer etwas vergrößert, und ende genau zu Beginn des Musters am Body unten.

Das Hebemaschenmuster finde ich nicht optimal gewählt, das Gestrick wird an den Stellen des Musters doppelt so dick wie vorher das glatt rechte Gestrick und zieht sich in der Höhe und Breite zusammen. Sowohl für die Ärmel als auch als Abschluss ist das mir zu mächtig. Den Abschluss am Body stricke ich mit Perlmuster, am Ärmel habe ich das Muster ganz weggelassen. Die Rundung am Hintern lasse ich auch weg, das korrespondiert m.E. überhaupt nicht mit der vorderen Passe der Jacke. Mir gefällt da eine gerade Lösung/alternativ eine Abrundung der Ecken am Vorderteil viel mehr.

Über die Sackform der Tasche muss ich erst noch nachdenken, man nimmt an der Stelle, wo man ca. 30 Maschen außer Arbeit nimmt, 42 Maschen für die Taschenöffnung, also 12 Maschen mehr. Ich habe das so halb übernommen, mit einer geringeren Maschenzahl. Zum Ende der Tasche werde ich aber wieder je 4 oder 6 Maschen abnehmen und dann mal schauen, wie die Tasche letztlich nach dem Annähen der Rückseite fällt.

Insgesamt ist die Jacke von der Optik her eine gute Idee, die Anleitung leider mangelhaft. Ich strick dann mal weiter.

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… wird bei mir eher oliv, blau und grün.

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Ich werde jedoch ein paar Modifizierungen vornehmen, denn die Originaljacke gefällt mir von der Form her nicht wirklich, die vordere Passe sieht irgendwie zusammengezogen aus.

Mit der Rundung hinten könnte man auch vorn die Passe gleichzeitig und an den Ecken abgerundet arbeiten, vielleicht das Hebemaschenmuster weiterführen. Eine weitere Alternative ist ein gerade Jackenschnitt. Ich weiß noch nicht, welche Variante ich letztlich nehmen werde, ich weiß nur, ich stricke anders als das Original.

Im Moment schwirren mir einige Änderungsmöglichkeiten durch den Kopf; ich werde auf jeden Fall eine Verschlussmöglichkeit arbeiten, vielleicht oben einen versteckten Knopf und vielleicht tausche ich auch das voluminöse Hebemaschenmuster durch ein kleines oder großes Perlmuster aus.

Das ist das Schöne am Stricken, das Teil entwickelt sich langsam und man kann nach eigenen Vorstellungen modifizieren.

Anleitung: Maison Rililie, Blue Sand Cardigan

Wolle: Wollmeise DK in Dra di net um; Nautilus und Mistelzweig

 

Und nochmal Holst Supersoft Uld, ich finde das Garn ja genial, die vielen verschiedenen Farben super und den Pulli so genial leicht und dennoch warm.

Diesmal haben es mir die Orangetöne „Saffron“, „Burnt Orange“ und „Bokhara“ angetan. Gestrickt ist der Pulli ganz fix auf der Maschine, die Ausarbeitung erfolgte abends auf der Couch per Hand. Und ja die Ärmelbündchen sind auch fertig und im Rippenmuster gestrickt.

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Der Pulli wiegt insgesamt 230 Gramm, beim dem Garn kommt man schon mit einem einzigen Knäuel richtig weit. Ich werde demnächst auch mal die anderen Qualitäten testen. Coast liegt schon hier und Noble ist bestellt. Blieben noch Samarkand und Titicana ;o)

 

 

Auch in diesem Jahr fand der traditionelle Strickmaschinenworkshop in Bredbeck statt. Ich bin mittlerweile schon das vierte Mal dabei und diesmal konnte ich sogar 2 Strickmaschinen, ein Doppelbett und meinen neuen KG-Schlitten mitnehmen. Und wir hatten durch den Maifeiertag einen Tag mehr, wir konnten also fast 4 Tage lang gemeinsam stricken.

Der KG Schlitten war ganz neu, zu Hause hatte ich noch keine Gelegenheit ihn auszuprobieren und ganz ehrlich, ohne fachkundige Anleitung von Ulrike hätte ich ihn wohl noch immer nicht in Betrieb. Dabei ist es ganz einfach, wenn man denn weiß wie.

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Nach einem Testläppchen im Perlmuster habe ich einen Loop im Schachbrettmuster stricken lassen.  Das Pooling ist klasse und der Grund dafür, weshalb ich den Schlitten weiter stricken ließ, denn alles in allem hat der KG bestimmt 10 Stunden für den Loop gebraucht.

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Weitere Projekte waren 2 Holst-Pullover aus der vorhandenen Wolle, einmal in Orangetönen, einmal blau Blockstreifenärmeln in blau und grau, die nur noch zusammengenäht werden müssen:

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Mein Arbeitsplatz sah so aus:

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Ein weiteres Projekt war eine Babydecke im Tuckmuster, nach einem Musterlappen und der Anpassung der Maschenweite ging es direkt los, 197 Nadeln, 400 Reihen und ich war geschafft und mir war das erste Mal in den 4 Tagen richtig warm:

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Die Babydecke muss noch einen schönen Rand bekommen, ich überlege noch, was etwas voluminöser wird, ein Strickrand, ein ICord oder ein Häkelrand.

 

Und zu guter Letzt wurde natürlich auch einiges ausprobiert. Hier Doppelbettjaquard auf der Duo 80

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Und dann griff ein Virus um sich, ich konnte mangels passender Wolle dieses Tuch noch nicht stricken, aber modeln. Hier die Variante aus Kidsilk auf dem Grobstricker. Auch ganz angetan war ich von der Variante aus Wollmeisenlace auf dem Feinstricker. Das Tuch ist so einfach wie genial auf der Maschine zu stricken, das stricke ich auf jeden Fall noch nach. Zu Hause habe ich ja auch das eine oder andere passende Garn.

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Ales in allem bin ich wieder sehr angetan von dem Workshop, den Inspirationen, dem Miteinander, dem Spaß und den tollen Ergebnissen. Nächstes Mal bin ich auch wieder sehr gern dabei.

Das Gute an der Holstwolle ist, so eine Kone wird so schnell nicht alle. Und so habe ich einen Pullover à la Ravello gestrickt und von der Goldcrest-Kone immernoch eine Menge Wolle übrig. Braun und Wollweiß habe ich dazugekauft.

 

Holstravello Blog

Die Bündchen stricke ich gerade mit der Hand, mit der Maschine werden sie mir doch zu fest.

Die Anleitung ist ein ganz normaler Raglanpullover, ausgerechnet mit dem Strickrechner, die Streifen habe ich vor und nach den stillzulegenden Unterarmmaschen gut platzieren können.

Die Raglannähte sind im Matratzenstich zusammengenäht. Ich finde, das kann sich sehen lassen.

Holspullover Raglannaht

… nimmt langsam Farbe und Form an. Die Teile waren relativ schnell gestrickt, wenn man von einem Lesefehler in der Anleitung absieht. Ein Ärmel musste geribbelt werden. Aber jetzt weiß ich auch, dass sich die Wolle recht gut auftrennen lässt.

Vom ursprünglichen Plan, mehrere verschiedene Muster zu verwenden, bin ich abgewichen. Das Blumenrankenmuster ist einfach zu schön und hat eine ganze Jacke verdient. Ich habe bei einem Vorderteil und einem Ärmel lediglich die Grundfarbe gewechselt, bin aber gar nicht so sicher, ob man das an der fertigen Jacke gleich bemerkt.

Jetzt geht es an die Blenden, die vorderen sind schon fertig, die Halsblende fehlt noch und dann wird alles mit einem ICord angeschlossen, so zumindest der Plan.

Holstjacke 1 Blog Holstjacke 2 Blog

Wolle: Holst Supersoft in den Farben Pebble und Goldcrest.

Ich mag ja eigentlich richtig kratzige Wolle sehr. In letzter Zeit habe ich eher Wollmeisen verstrickt, die sind sehr farbbrillant und pflegeleicht und schmusig weich.

Doch jetzt ist mal Zeit für andere Wolle!

Ich finde, richtige Schurwolle wärmt und ein Vielfaches mehr als Wollgemische und reine Merinowolle empfinde ich im Winter mitunter als nicht warm genug. Deshalb schwirrt mir ein schönes warmes, buntes, kratziges und florales Projekt im Kopf herum. Die Maschenproben sind gemacht:

Holst Maschenproben Blog

Gestrickt wird eine Jacke, ähnlich der „Many Fair Isles“ von Boadicea Binnerts mit Holstgarn „Supersoft“ auf der Maschine.

Schon lange plante ich aus meinen Wollmeiseresten eine maschinengestrickte gestreifte Jacke. Nur – wie sollte ich das realisieren, ohne den Überblick über die Farbwechsel, Reihenanzahl, Zu- und Abnahmen zu verlieren ? Mit der Hand geht das recht einfach, man strickt eben alles gleichzeitig, also die Vorderteile und den Rücken – alles kommt auf eine Nadel und gut ist. Das Stück nach der Ärmelteilung schafft man dann schon irgendwie oder man strickt parallel.

Auf der Maschine ist das nicht so einfach, denn man sieht das Strickstück erstmal 20 cm lang gar nicht. Hab ich jetzt 4 Reihen grau oder 6 Reihen – das kann man nicht sehen sondern man muss akribisch planen.

Mein Plan war schnell, zu versuchen, den Body halbrund zu stricken, da stimmen wenigstens die Streifen auf allen Teilen der Jacke überein. Also gesagt getan. Ein provisorischer Anschlag unten und halbrund ging es los.

STreifenjacke Anfang Blog

Unten das bunte Garn ist das waste yarn vom Anschlag, das wird aufgetrennt, wenn ich zum Schluss das Bündchen dranstricke. Und man sieht gut die Taillenab- und zunahmen in der Mitte, das ist ein wenig Gefummel, denn man muss mehrmals die Maschen zusammen- und auseinanderhängen um eine schöne Taillierung zu erhalten.

Weiter ging es bis zum Ärmelteilung, ab diesem Punkt wurde nur noch das Rückenteil halbrund gestrickt und die Vorderteile quasi gleichzeitig, also – je nach Streifenbreite 10 Reihen am linken Vorderteil, 10 Reihen am rechten Vorderteil. Die Vorderteile liegen sich auf der Maschine gegenüber, so dass auch die Abnahmen gegengleich gemacht werden können und alles passt.

Jetzt ist das Ganze von der Maschine runter, erstmal, denn die Bündchen fehlen noch.

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das ist von hinten, in der Mitte die Umkehrstelle des Schlittens beim halbrundstricken

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das ist von der Seite, man sieht ein halbes Rückenteil, ein Vorderteil und das Armloch

Die Bündchen und die Ärmel der Jacke werden einfarbig grau und auch die anderen Farben sind nicht so bunt wie auf dem Foto. Meiner Kamera waren die Farben wohl zu trist und sie meinte, da was aufpeppen zu müssen. Aber das ist schon gut so, das soll eine Jacke passend  zu Jeans werden.

Ich freu mich, dass mein Plan ,die Jacke weitgehend halbrund zu stricken, aufgegangen ist und als positiven Nebeneffekt habe ich auch weniger Fäden zu vernähen.

 

Die vergangene Woche habe ich in Bonn bei Creanani verbracht. Wir hatten uns vorgenommen, ein paar Dinge auf den Strickmaschinen auszuprobieren, für die im Alltag keine Zeit war oder die man bereits entnervt aufgeben musste. Zu zweit und mit genügend Freizeit bekommt man nämlich nahezu alles hin.

Mein Wunsch war es, nach der Anleitung von Ineedyarn Handstulpen zu stricken. Dafür hatte ich ein paar Reste Wollmeisengarn eingepackt und los ging es. Die sew-as-you-go-Methode war uns völlig suspekt und unbekannt, aber Versuch macht klug und so entstanden diese Handstulpen auf der Brother KH 868 mit Doppelbett und mit den vorhandenen Lochkartenmustern:

Handstulpen Daumen einstricken Handstulpen Karos Handstulpen Hahnentritt Handstulpen Zickzack

Die Blauen blieben gleich in Bonn, die anderen liegen noch ungetragen bei mir. Ich bin da komisch, ich ziehe so neue Sachen nicht immer gleich an, sondern warte erstmal eine Weile. Vor der Tragephase kommt so eine Art Wertschätzungsphase und so hole ich mir derzeit lieber kalte Hände.

Auf jeden Fall bin ich auf die Stulpen ganz besonders stolz, so dass sie bei ravelry einen ganz besonderen Projektnamen erhielten, nämlich ganz unbescheiden „weltbeste Handstulpen des Universums aller Zeiten„. Und die kann man so schnell nicht toppen, aber das will ich auch gar nicht.

 

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